EINE DOKUMENTATION
Panorama Wabern (Bz Kassel) © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Der erste 33,87 km lange Bauabschnitt, der zunächst eingleisigen Main-Weser-Bahn von Wabern über Guntershausen nach Kassel ist am 29. Dezember 1849 fertiggestellt worden. Die Eröffnung der 199,8 km langen Gesamtstrecke war am 15 Mai 1852. An der Main-Weser-Bahn erhielten nur Städte und Siedlungen eine Bahnstation, wenn ihr Einzugsgebiet groß genug war. Unter ihnen befand sich auch das Dorf Wabern.

Das Empfangsgebäude Wabern

1848 begannen die Baumaßnahmen für das Empfangsgebäude. Als Architekt wurde Julius Eugen Ruhl für die Planungsarbeiten verpflichtet. Die Größe des Gebäudes ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass sich das kurfürstliche Schloss im Ort befand. Das auf H-förmigen Grundriss gebaute Backsteingebäude im Rundbogenstil mit niedrigen Walmdächern und Uhrenturm verfügte im östlichen Kopfbau über ein „Bureau für den Bahnhofs Inspector“ und eine Repositur sowie über ein Fürsten- mit angeschlossenem Lakaienzimmer. Die Nutzung war dem Kurfürsten vorbehalten. Im mittleren Gebäudeteil befanden sich ein Vestibül (repräsentative Eingangshalle), zwei Wartesäle der I. und II. Klasse, Fahrkarten-, Gepäck-, Telegrafenzimmer und Postschalter sowie eine Bahnhofsgaststätte. Die Wartehallen waren ursprünglich offen. Sämtliche Portale und Fenster verfügten über überfangende Terrakottabögen. Der Zugang vom Bahnhofsvorplatz zum Empfangsgebäude führte über eine breite Freitreppe in die Eingangshalle. Im ersten Stockwerk befanden sich die Beamtenwohnungen. Im westlichen Kopfbau befanden sich der Wartesaal der III. Klasse, die Küche und das Buffet sowie das „Cabinet für den Restauranteur“. Neben dem Stationsgebäude befand sich der Güterschuppen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1865 wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut. 1880 bekam gegenüber dem Güterbahnhof die neue Zuckerfabrik einen Gleisanschluss. Am 15. Juli 1884 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen die 17,22 km lange Nebenbahn nach Bad Wildungen. Dabei erweiterte man die Gleisanlagen und baute gegenüber dem Stationsgebäude eine Wasserstation, eine Wagenhalle sowie die Freiladeanlagen mit Güterschuppen. Die Züge nach Bad Wildungen begangen und beendeten ihre Fahrt von einem kurzen Stumpfgleis direkt am Hausbahnsteig. Für die Lokomotive der Nebenbahn und die Reisezugwagen entstanden am südwestlichen Bahnhofskopf ein Lokomotivbahnhof mit zweiständigen Lokschuppen und Drehscheibe sowie diverse Abstellgleise. 1897 wurde ein Stellwerksgebäude in jedem Bahnhofskopf errichten. Um 1912 wurden die Bahnhofsanlagen erneuert. Dabei ersetzte man den westlichen Kopfbau durch einen neoklassizistischen Anbau. Es entstand der Personentunnel, durch den die Fahrgäste zu den Bahnsteigen gelangten, deren überbaute Treppenaufgänge durch verglastes Fachwerk geschützt waren. Die Treppenläufe verfügten über eiserne Jugendstilgeländer. 1918 ersetzte man den Lokschuppen samt Drehscheibe gegen einen vierständigen Teilringschuppen mit vorgelagerter 16 Meter Drehscheibe. In den 1970er Jahren reduzierte die Deutsche Bundesbahn die Bahnanlagen. So wurden die Gebäude des Lokomotivbahnhofs abgerissen, die Drehscheibe abgebaut und die Gleise stillgelegt. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde von der Gemeinde Wabern gekauft, die es durch Umbauten und umfangreiche Sanierung an verschiedene Firmen vermietete. Dabei entstand auch ein großzügiger Kulturbereich. Der Bahnhofsplatz wurde bei dieser Gelegenheit neu gestaltet.
Filmbild Wabern (Bz Kassel)
Bilder Wabern (Bz. Kassel)
Bahnhof von 1848
Luftaufnahme
Bahnhof um 1950
Bahnhof 1848 Bahnhof um 1950 Planung und Konzession Main-Weser-Bahn Kassel Hbf Frankfurt (Main) Hbf
Die Eisenbahn “kam” am 29. Dezember 1849 nach Wabern (Bz. Kassel). Also 14 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Wabern (Bz. Kassel) hatte zu diesem Zeitpunkt 1.000 Einwohner (Ende 2018 waren es 7.313 Einwohner).
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Bahnstation Wabern (Bz Kassel)