Bau und Streckeneröffnung Um einen Eisenbahnanschluss nach Denzlingen zu bekommen suchte die Stadt Waldkirch Kapitalgeber. Nachdem es keine Angebote gab beantragte die Stadt eine Eisenbahnkonzession für die 7,1 Kilometer lange Strecke. Am 1. Januar 1875 erhielt die Stadt Waldkirch eine 7,12 Kilometer lange Eisenbahnverbindung nach Denzlingen. Damit war auch das Reisen zum nahe gelegenen Freiburg (Breisgau) möglich.

Das Empfangsgebäude Waldkirch

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude mit flachem Walmdach aus gelben Backstein errichtet, besaß im Westen ein Zwerchhaus (ein- oder mehrgeschossiger Aufbau mit Giebel in einem geneigten Dach) über dem Eingang. Der Zugang zum Treppenhaus befand sich im Osten des Gebäudes. Das Erdgeschoss hatte Segmentbogenfenster und Türen, die mit Sandsteinrahmen verbaut wurden. Die Firste wurden durch rote Backsteine hervorgehoben. Im Obergeschoss waren Rechteckfenster verbaut worden. Ein traufenständiger, einstöckiger Anbau mit Satteldach im Osten erweiterte das Gebäude. Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) und Dachgesimse (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) sowie Fasche aus rotem Backstein (vertikales oder horizontales Farbband oder leicht erhabenes Mauerband) gliederten die Fassaden. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckabfertigung sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbeamten entstanden. Der Bahnhof besaß einen Güterbahnhof im Norden mit einer 35 Tonnen Gleiswaage, eine Kopf- und Seitenrampe und einem Überladekran. Im Stationsgebäude wurde ein mechanisches Stellwerk installiert. Es ist anzunehmen, dass das Stationsgebäude erst 1901 seine heutige Größe hatte. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) kaufte am 1. April 1886 die Eisenbahn von der Stadt Waldkirch, womit die Stadtkasse erheblich entlastet wurde. • Am 20. August 1901 verlängerte die Bad.St.B. die Elztalbahn um 12,2 Kilometer zwischen Waldkirch und Elzach. Waldkirch wurde Durchgangsbahnhof. Der Hausbahnsteig erhielt eine Teilüberdachung am einstöckigen Gebäudeteil. Ein Eisenbahnerwohnhaus entstand im nördlichen Bahnhofsbereich. • Im März 2020 wurde das mechanische Stellwerk [Wf] aus dem Betrieb genommen und der Bahnhof sowie die Bahnsteige saniert. Die Installation einer Oberleitung begannen. • 2021 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde saniert und vermietet.

Bahnhof 1848

Luftaufnahme

Bahnhof um 1960