EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die Baugenehmigung für die Strecke zwischen Lippstadt und Warstein erfolgte am 2. Oktober 1882. Der eigene Bahnkörper führte überwiegend entlang der Straße des ehemaligen „Sommerweg“. Nach 19 Monaten Bauzeit wurde die 30,7 Kilometer lange Teilstrecke von der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) in Betrieb genommen. Die feierliche Eröffnung war am 31. Oktober 1883. Die 101 Kilometer lange Gesamtstrecke von Münster nach Warstein ging am 30. September 1903 in Betrieb. Die 1881 gegründete WLE hatte als Gesellschafter den „Provinzialverband Westfalen“ sowie der Kreise, Städte und Gemeinden die von der Strecke durchfahren wurden.

Das Empfangsgebäude Warstein

Das traufenständige, zweigeschossige Stationsgebäude von 1903 war ein Fachwerkgebäude mit Backsteinverfachung im Erdgeschoss und einer horizontalen Bretterverschalung im Obergeschoss. Ein Zwerchhaus (steht in der Flucht und besitzt Dach und Giebel) an der Gleisseite entstand auf dem Satteldach. Im Obergeschoss waren rechteckige Fenster mit Fensterläden versehen worden. In Richtung Bahnübergang gab es einen traufenständigen, einstöckigen Fachwerkanbau mit Satteldach und Rechteckfenstern mit Bretterverschalung. Auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite war ein Güterraum aus Fachwerk mit Teerpappdach entstanden. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss lagen die Dienstwohnungen für zwei Beamte. Hinzu kamen ein Trinkwasserbrunnen in der Nähe des Warteraums, ein etwas abseits gelegener Freiabort, ein Lokomotivschuppen mit drei Ständen, eine Centesimalwaage, eine Wasserstation mit 14 Kubikmeter Inhalt und Brunnenanlage, ein Kohleschuppen nebst Laderampe sowie eine Vorrichtung für kleinere Reparaturen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 29. Juni 1928 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung den Bau einer Industriebahn nach Hillenburg zur Faßfabrik J&P. Am 31. Dezember 1928 schließt die Stadt Warstein mit der WLE einen Vertrag zum Bau eines Gleisanschlusses ab. Am 26. Juni 1931 wird der Betrieb der Industriebahn von den Behörden offiziell freigegeben. Am 11. Juli 1930 fährt der erste Zug zur Firma J&P um Margarinefässer und Kisten zum Abtransport zu übernehmen. Mit Erweiterung der Gleisanlage 1931 muss es entweder einen Umbau oder einen Neubau des Stationsgebäudes gegeben haben (die Bilder rechts oben zeigen einen gravierenden Unterschied). Der Bau von 1931 entspricht dem Typenbau der WLE, wie sie auf der Strecke nach Lippstadt vorkommen. Das zweite Empfangsgebäude Der traufenständige, mehrgliedrige Putzbau in Seitenlage hatte einen zweistöckigen Mittelteil mit Krüppelwalmdach, der durch einstöckige Anbauten ebenfalls mit Krüppelwalmdach und Dachgauben ergänzt wurde. Ein einstöckiger Güterschuppenanbau auf der anderen Gebäudeseite ergänzte das Bauwerk. Der Putzbau bekam in den Dachgiebeln dekorativ verzahnte Backsteingliederungen sowie vertikale Eckbänder an den Hausfronten. So bekam das Gebäude ein symmetrisches Aussehen. Das Gebäude hatte in den beiden Geschossen Segmentbogenfenster. Ein separates Aborthäuschen aus Bruchstein mit einem Fachwerkhalbgeschoss befand sich gegenüber dem Stationsgebäude. Ein traufenständiger Fachwerkgüterschuppen stand in geringer Entfernung zum Stationsgebäude. Die Gleisanlage besaß 15 Gleise mit drei Ladestraßen, zwei Brückenwaagen, Ladeprofil, zwei Seiten- und eine Kopframpe, ein Wasserturm mit Wasserkran, ein Kohlebansen und ein Lokschuppen vervollständigten die Betriebseinrichtungen. Drei Gleisanschlüsse zum Heizkraftwerk „Heilanstalt“, zur Olsdorfer Hütte und zum Kupferhammer mit Drehscheibe und vier Stumpfgleisen wurden verlegt. Außer dem Hausbahnsteig gab es einen Mittelbahnsteig, auf dem später ein zweistöckiges Stellwerksgebäude errichtet wurde. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen In den 1960er und 1970er-Jahren schrumpfte das Streckennetz der WLE, sodass am 27. September 1975 der Personenverkehr eingestellt werden musste. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde wahrscheinlich in den 1950er-Jahren verändert, wobei das Gebäude Satteldächer mit Gauben erhielt. Bei den Seitenanbauten wurde das Dachgeschoss erhöht. Der Mittelbau bekam asymmetrische Fensteröffnungen sowohl auf der Orts- als auch auf der Gleisseite. Zwischen dem Güterschuppen und dem Stationsgebäude entstand ein einstöckiger Seitenflügel, der seit 2014 von den „Eisenbahnfreunden Warstein e. V.“ genutzt wird. Der Güterschuppen wurde wesentlich verlängert.
Filmbild Warstein Planung und Konzession PANORAMA
Bilder Warstein
Bahnhof um 1910
Luftaufnahme
Bahnhof um 1931
Bahnhof um 1931 Bahnhof um 1910 Münster - Warstein Münster (Westf) Hbf Warstein 289,0

Bahnstation Warstein

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