Bau und StreckeneröffnungDie Vogelsbergbahn wurde in fünf Teilstrecken gebaut, deren Kunstbauten schon für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet wurden. Die Strecke blieb aber immer eingleisig. Die Einweihung des vierten Teilstücks von Lauterbach (Hessen) Nord nach Bad Salzschlirf erfolgte am 31. Dezember 1870. Die Gesamtstrecke ist am 31. Juli 1871 in Betrieb genommen worden.
Das Empfangsgebäude Angersbach
Bei Eröffnung der Teilstrecke bei Angersbach dürfte nur ein Güterschuppen vorhanden gewesen sein. Erst 1895 entstand das zweistöckige, traufenständige aus Backstein gebaute Empfangsgebäude mit angebautem Güterschuppen. Die Fenster und Türen wurden mit dekorativen Segmentbögen eingerahmt.Weitere Ausbauten oder Änderungen•1926 erhielt der Bahnhof einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig.•Nach 1983 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk von 1926 aus dem Betrieb.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Stationsgebäude wurde verkauft und ein Wartehäuschen auf dem Bahnsteig errichtet. Es ist weitgehend erhalten geblieben. Der hölzerne Güterschuppen dürfte im Laufe der Zeit erneuert worden sein. Der Stellwerkanbau wurde nach 1983 zugemauert.
Bilder Angersbach
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 31. Dezember 1870 nach Angersbach. Also 35 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Angersbach hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2016 waren es 3.915 Einwohner). Angersbach gehört zur Gemeinde Wartenberg.
Bahnstation Angersbach
Angersbach - Hp- FANGW : 66B4 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionDie Main-Weser-Bahn mit der Bebraer Bahn zu verbinden wurde schon in den 1860er Jahren in Erwägung gezogen. Der Landtag in Darmstadt diskutierte 1863 die entsprechenden Pläne. Die Zweite Kammer des Großherzogtums Hessen beschloss 1868 den Bau der Oberhessischen Eisenbahn (heute Vogelsbergbahn) von Gießen über Alsfeld nach Fulda mit der hessischen Konzession vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602). Wegen der Durchführung der Strecke durch preußisches Gebiet wurde ein Vertrag zwischen Preußen und Hessen am 12. Juni 1868 geschlossen (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 765 und Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985). Die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.