EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Am 19. Dezember 1846 eröffnete die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft (ThE) den 55,12 Kilometer langen Streckenabschnitt der „Thüringer Bahn“ zwischen Weißenfels und Weimar. Am 1. April 1847 ging dann der 21,31 Kilometer lange Abschnitt nach Erfurt in Betrieb. Die Betriebsstelle lag weit außerhalb der Stadt.

Das Empfangsgebäude Weimar

Das mehrgliedrige Expeditionsgebäude in Seitenlage des späten Klassizismus nach Plänen von August Mons von 1846, bestand aus einem giebelständigen, dreigeschossigen, stadtseitig weit vorgezogenen Mittelbau, mit traufenständigen, zweieinhalbgeschossigen Seitenflügeln mit beiderseitigen Söllern (offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform). Es wurde zwischen 1845 und 1846 zusammen mit einem Güter- und einem Wagenschuppen sowie einer Lokstation errichtet. Im Erdgeschoss befanden sich die Wartesäle, Fahrkarten- und Gepäckabfertigung, Bahnhofsrestaurant, Post, Polizei sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen des Putzbaus waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Der Hausbahnsteig und ein Mittelbahnsteig waren überdacht. Die Gleisanlage war schon recht umfangreich, da der Bahnhof auch über Überholgleise für Güterzüge besaß. Über sie konnten Güterzüge nach Einfahrt in den Bahnhof zurückgedrückt werden, um nach Durchfahrt eines Personenzuges wieder über die durchgehenden Hauptgleise auszufahren. Diese Anordnung der Gleise war damals bei der ThE und auch auf ihren anderen Bahnhöfen weit verbreitet. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1876 erhielt der Bahnhof ein Bahnbetriebswerk mit einen großen, kombinierten Lokomotiv- und Wagenschuppen und eine Wasserstation mit hohem Schornstein. Die Strecke nach Gera wurde am 29. Juli 1876 von der Weimar-Geraer Eisenbahn- Gesellschaft (WGEG) in Betrieb genommen. Sie verfügte östlich des Hausbahnsteigs über einen eigenen Bahnhof mit Kopfbahnsteig. 1876/77 erweiterte die ThE das Empfangsgebäude mit neuen Räumen, einem Fürstenzimmer, einen vergrößerten Warte- und Speisesaal sowie weitere Diensträume. Dazu kamen eine Gepäck- und Postabfertigung mit Laderampe. Am 15. Mai 1887 eröffnete die Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn (WBBE) ihre 25,36 Kilometer lange Strecke nach Krainichfeld für den Personenverkehr und am 24. September 1887 für den Güterverkehr. 1877 eröffnete die 54 Kilometer lange Schmalspurbahn nach Rastenberg/Großrudestadt. Am 1. Oktober 1895 wurde die WGEG von der Preußische Staatsbahn (P.St.B) übernommen. 1908 begannen die Planungsarbeiten für ein neues Stationsgebäude. 1912 wurde das Bahnbetriebswerk selbstständig. 1914 wurde mit den Bauarbeiten des neuen Empfangsgebäudes begonnen. Dafür mussten die Abfertigungen, der Wartesaal und die Telegrafie in einen provisorischen Holzbau im westlichen Bahnhofsende verlegt werden. Bereits 1915 begannen die Abbrucharbeiten des alten Bahnhofgebäudes. Unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg wurden ab 1921 die Bauarbeiten am Stationsgebäude fortgesetzt.

Das zweite Empfangsgebäude

Das regelmäßig gegliederte, gut proportionierte Bauwerk mit einer schlichten, klassischen Architektur entsprach den neuen Anforderungen an ein Stationsgebäude. Dazu kam eine Reduzierung der Wohnungen im Gebäude, welches aus einem hohen Mittelbau, der von zwei zweistöckigen Seitenflügeln abgeschlossen wurde bestand. Das Bauwerk verfügte über Walmdächer. Vom Vorplatz konnten die Reisenden ohne Stufen direkt in die lichtdurchflutete Empfangshalle gelangen. Dort gab es Fahrkarten- und Gepäckschalter, Auskunft und Fahrplananzeigen sowie Verkaufsstände, Wartesäle, Toilettenanlagen und einem Personentunnel, der zu den Bahnsteigen führte. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Durch den Ersten Weltkrieg bedingt verschob sich die Fertigstellung des Stationsgebäudes bis ins Jahr 1922. Am 27. Mai 1943 wurde das Empfangsgebäude durch Bomben getroffen und nach 1945 in seinem Ursprungszustand aufgebaut. Der Fürstenbau wurde als Kulturhaus und ab 1991 von der Spada-Bank genutzt. 1946 wurde die Schmalspurbahn nach Rastenberg/Großrudestadt stillgelegt und die Gleise zurückgebaut. 1967 wurde eine Oberleitung im Bahnhof installiert und ein neues Stellwerk sowie ein Wärterstellwerk errichtet. Das Bahnbetriebswerk wurde geschlossen. 1977 renovierte die Deutsche Reichsbahn (DR) das Empfangsgebäude. 1990 stellte die DR den Stückgutverkehr ein. 1998 begann die Deutsche Bahn AG (DBAG) mit der Renovierung des Stationsgebäudes. 2005 wurde Weimar zum Bahnhof des Jahres gewählt. 2018 kaufte der „Thüringer Eisenbahnverein e. V.“ das Gelände des Bahnbetriebswerks. 2021 wurden die Bahnsteige erhöht und alle Aufzüge erneuert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde von der DBAG 2005 saniert und steht unter Denkmalschutz.
Filmbild Weimar Weimar - Gera Weimar Gera Hbf Halle (Saale) - Baunatal Halle (Saale) Hbf Baunatal-Guntershausen

Bahnstation Weimar

Planung und Konzession
Luftaufnahme
Bilder Weimar
Bahnhof von 1846
Bahnhof um 1970
Bahnhof um 1912
Bahnhof von 1846 Bahnhof um 1970 Bahnhof um 1912