EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Waiblingen

Bau und Streckeneröffnung Am 25. Juli 1861 eröffneten die Königlich Württembergischen Staats- Eisenbahnen (K.W.St.E.) den zunächst eingleisigen ersten Streckenabschnitt der „Remsbahn“ zwischen Bad Canstadt, Waiblingen, Aalen und Wasseralfingen wo sich die „Schwäbischen Hüttenwerke“ befanden. Der Weiterbau der 115,5 Kilometer langen „Remsbahn“ zum bayrischen Nördlingen ging am 3. Oktober 1863 in Betrieb. Entlang dem württembergischen Teil der Strecke wurden im Abstand von ca. einem Kilometer Bahnwärterhäuschen gebaut, die mit elektrischen Telegrafen ausgerüstet wurden. Bei Endersbach musste ein gewölbter, 61,6 Meter langer Viadukt errichtet werden. Der Bahnhof besaß ein Verwaltungsgebäude, einen Güterschuppen und eine Lokomotivremise.

Das Empfangsgebäude Waiblingen

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) aus Muschelkalkquadern mit flachem Walmdach war ein Typenbau wie er auch in Schorndorf oder Schwäbisch Gmünd gebaut wurde. Das Erdgeschoss besaß die typischen Rundbogenfenster und Türen, das Obergeschoss Rechteckfenster. Die Stockwerke wurden durch ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) optisch getrennt. Die Einweihung des Gebäudes fand schon am 18. Juli statt. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter und weitere Diensträume. Im Obergeschoss gab es Dienstwohnungen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1876 wurde das zweite Streckengleis der „Remsbahn“ bis Waiblingen verlegt. Für den Bau der „Murrtalbahn“ wurde der Bahnhof zum Keilbahnhof umgebaut. Dafür wurde die Gleisanlage erweitert und ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. Am 26. Oktober 1876 begann auf der „Murrtalbahn“ im Abschnitt Waiblingen - Backnang der Bahnbetrieb. Das zweite Empfangsgebäude Das dreistöckige Mittelgebäude besaß an jeder Gebäudeseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) und ein Walmdach. An beiden Seiten gab es jeweils einen einstöckigen Anbau für die Wartesäle, wobei einer davon ein Oberlicht und einen Abschluss in Polygonform besaß. Das Erdgeschoss des Mittelgebäudes und die Anbauten waren aus Sandstein, die Obergeschosse aus Backstein gebaut worden. Alle Stockwerke wurden durch ein Gurtgesims optisch getrennt. Der Wartesaal der gehobenen Klasse verfügte über eine hölzerne Bahnsteigüberdachung. Es gab direkt neben dem Bahnhof eine Ziegelei, die durch vier weitere ergänzt wurde. Aus Kostengründen wurden daher die Obergeschosse aus Backstein gebaut. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1900 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerksgebäude. 1922 entstand ein weiteres Stellwerk im Bahnhof. Zwischen 1962 und 1965 wurde die Strecke bis Backnang zweigleisig ausgebaut und mit einer Oberleitung versehen. 1966 nahm die DB die alten Stellwerke aus dem Betrieb. 1976 wurde ein neues Zentralstellwerk eröffnet. 1979 wurde das Stationsgebäude im Zuge des S-Bahn Ausbaus abgerissen. Das dritte Empfangsgebäude Das moderne, dreistöckige Stationsgebäude wurde anstelle des Vorgängerbaus 1980 eröffnet. Es besaß einen zweistöckigen Anbau, an dem sich ein weiterer polygonartiger Anbau anschloss. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen In den 1990er-Jahren baute die DB den in Richtung Schondorf führenden Teil des Bahnhofs um. 2008 wurde der Polygonanbau saniert und durch einen modernen Kiosk mit Backstube ersetzt. 2009 erneuerte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Bahnsteiganlagen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das ehemalige Empfangsgebäude von 1861 wurde zum Wohnhaus umgebaut und ist bis heute erhalten.
Filmbild Waiblingen
Bahnhof um 1914
Luftaufnahme
Bilder Waiblingen
Bahnhof um 1914 Planung und Konzession Murrtalbahn Waiblingen Schwäbisch Hall-Hessental Remsbahn Stuttgart Hbf Nördlingen