Bahnstation Neustadt-Hohenacker

Bau und Streckeneröffnung Der Minister Freiherr von Varnbühler befasste sich auf einer Dienstreise schon 1868 mit dem Bau der „Murrtalbahn“. Er veranlasste, dass der ihn begleitende Oberingenieur mit den Vermessungsarbeiten von Bietigheim nach Osten, Norden und Süden beginnen sollte. Mit den Projektarbeiten beauftragte er Professor Schoder mit der Anfertigung von Höhenprofilen. Das Projekt wurde dann 1871 in Angriff genommen. Am 26. Oktober 1876 begann auf der „Murrtalbahn“ im Abschnitt Waiblingen - Backnang der Bahnbetrieb. Der Streckenteil wurde vom Oberbaurat von Abel beaufsichtigt. Der Bahnhof trug den Namen Neustadt (Württ).

Das Empfangsgebäude Neustadt-Hohenacker

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) unter dem Satteldach war ein Typenbau, dessen Erdgeschoss aus Muschelkalkquadern, die Obergeschosse aus Backstein errichtet wurden. Auf der Gleisseite besaß das Gebäude einen Giebelrisalit (ein Bauteil, dass aus der Fassade vorspringt). Die Stockwerke wurden durch ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) optisch getrennt. Das Erdgeschoss besaß Segmentbogenfenster und Türen, das Obergeschoss Rechteckfenster. Alle Fenster und Türen hatten Werksteinrahmen und waren teilweise gereiht. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss gab es Dienstwohnungen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1929 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk für den Fahrdienstleiter. • Zwischen 1962 und 1965 wurde die Strecke bis Backnang zweigleisig ausgebaut und mit einer Oberleitung versehen. Der Bahnhof erhielt zwei Außenbahnsteige, die durch einen Personentunnel verbunden wurden. • 1966 nahm die DB das Stellwerk von 1929 aus dem Betrieb. • 2009 erneuerte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Bahnsteiganlagen. • Am 25. September 2018 wurde der Bahnhof an einen Investor versteigert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude von 1876 ist weitgehend erhalten.

Bahnhof um 1910

Luftaufnahme