Bau und StreckeneröffnungDie 74,3 Kilometer lange „Westerwaldquerbahn“ wurde in vier Abschnitten von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) hergestellt. Der 26 Kilometer lange Streckenteil von Westerburg über Wallmerod nach Montabaur ging am 1. Juni 1910 in Betrieb. Sie war ein Teil der 74,3 Kilometer langen Gesamtstrecke Herborn - Montabaur.
Das Empfangsgebäude Wallmerod (Westerwald)
Das Stationsgebäude musste aufgrund des Geländeuntergrunds mit Pfählen sehr tief gegeründet werden um ein Absenken zu verhindern. Der neobarocke, verputzte Typenbau von 1910 im Heimatstil errichtet, besaß ein mit Schiefer gedecktes Mansardendach, mit an Orts- und Gleisseite versehendem Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Das Gebäude hatte rechteckig Sprossenfenster.Im verputzten Erdgeschoss befanden sich ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckabfertigung sowie weitere Diensträume. Im Dachgeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Ein separater Güterschuppen befand sich südlich des Stationsgebäudes. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur RangklasseIV.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1953 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig mit einem mechanischen Stellwerk.•Am 2. November 1955 wurde der Anschnitt Montabaur - Westerburg auf vereinfachten Nebenbahnbetrieb umgestellt.•Am 30. Mai 19881 stellte die DB den Güterverkehr auf der Strecke ein. Lediglich der Transport von Ton aus den Umliegenden Gruben ging weiter. Der Personenverkehr wurde am 1. Juni 1955 eingestellt.•Am 18. April 1995 wurde das Stellwerk aus dem Betrieb genommen und später das Stationsgebäude verkauft.•Die Deutsche Bahn AG (DBAG) baute eine neue Ladestraße mit moderner Verlade -Einrichtung für Ganzzüge mit Ton aus den umliegenden Tongruben, der mittels Lastwagen über die Rampe in die Güterwagen der Bahn verladen wurde. Dafür wurden im Norden drei neue Ladegleise verlegt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm Norden baute der Eigentümer einen einstöckigen Klinkeranbau an. Der Giebelrisalit wurde im Erdgeschoss um einen zusätzlicher Anbau vergrößert. Das Empfangsgebäude ist weitgehend erhalten und in einem guten Zustand. Der alte Güterschuppen wurde abgerissen und durch einen einstöckigen weißen Klinkerbau ersetzt.
Bahnhof von 1910
Luftaufnahme
Bilder Wallmerod (Ww)
Wallmerod (Ww) - Bf - FWMDW : 76B1 : 4K16-Jul22
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 6. Juni 1905 und 25. Juli 1910 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1905 Nr 21 Seite 237 und Jahrgang 1910 Nr. 26 Seite 141) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Westerburg - Montabaur.